Ortsgeschichte & Museen

 

1816 das Jahr ohne Sommer – Bergsturz und Hungersnot im Goldingen

Am 3. Juli 1816 lösste sich im Atzmännig wegen den starken Regenfällen einen verherrender Felssturz, welcher mehrere Menschen und Häuser unter sich begrub. 

 

Sabrina Brüngger hat im Auftrag von "Goldingertal Eschenbach" als Abschlussarbeit an der ZDHK Knowledge Visualization einen Film erstellt. Wie ein Vulkan einen Bergsturz und die letzte Hungersnot in der Schweiz auslöste. Mit diesem Film bleibt dieses spannende Stück Geschichte im Goldingertal in den heutigen Köpfen. 

Weiterführende Informationen sind in der Gedenkschrift von Dr. Alois Stadler nachzulesen.

 

 

 

Dr. Alois Stadler hat dazu eine Gedenkschrift verfasst: "Bergsturz und Hungersnot im Goldingertal vor 200 Jahren"

Bergsturz und Hungersnot im GoldingertalFür die Bewohner des Goldingertals war der 3. Juli 1816 ein Schreckenstag. Morgens früh um zirka vier Uhr kam auf der Alp Atzmännig der Berghang auf einer Breite von etwa 150 Metern ins Rutschen und eine gewaltige Masse von Nagelfluhblöcken, Erde und Geröll glitt bis zur Talsohle hinunter, zermalmte drei Bauerngehöfte des Weilers Cholrüti und riss zehn Menschen in den Tod.

Anhaltende gewittrige Niederschläge haben den Fels- und Erdschlipf ausgelöst. Das Jahr 1816 wird auch „Jahr ohne Sommer“ genannt. Wetteraufzeichnungen der Stadt St.Gallen zählen in diesem Jahr viel mehr Tage mit Regen, Hagel und Schnee als Tage mit blauem Himmel. Im Goldingertal und in der ganzen Ostschweiz ging der grösste Teil des Getreide- und Kartoffelanbaus zugrunde. Das war die Ursache der sogenannten „Hungerjahre“.

Zahlreiche Katastrophenberichte aus diesen Jahren zeichnen folgendes Bild:
Arme Kinder und Erwachsene sammeln auf dem Feld Pflanzen wie Löwenzahn, Nesseln, Sauerampfer und Habermarch, wühlen in Abfallhaufen nach Kartoffel- und Rübenschalen, betteln beim Metzger um Abfälle wie Gedärme und weiche Hautteile, backen Brot aus Grüsch, Baumrinde und Heublumen und kochen Hunde- und Rattenfleisch.

Der Historiker Dr. Alois Stadler berichtet über die Ursachen und Auswirkungen dieser Naturkatastrophen im Goldingertal vor 200 Jahren. Er wirft einen Blick zurück auf die damalige Lebenssituation, die sich von der heutigen grundlegend unterscheidet. Der Bergsturz in der Cholrüti steht im Mittelpunkt seiner Ausführungen. Der Autor stellt ihn in den Zusammenhang mit früheren und späteren Bergstürzen und Erdschlipfen im Goldingertal, die er mit zahlreichen Berichten und Bildern dokumentiert.

Dass die Bevölkerung damals in grosser Armut lebte und zudem noch von Missernten und Hungersnot heimgesucht wurde, macht heute in besonderem Masse betroffen. Die Geschichte des Bergsturzes, der Erdschlipfe und der Hungersnot im Goldingertal ist deshalb eine „Gedenkschrift“. Sie erinnert an vergangene herbe Schicksale in der Gegend des Atzmännig, wo sich heute Tag für Tag Erlebnishungrige im Freizeitpark vergnügen. Aber sie stellt auch die Frage, welche Katastrophen uns heute und morgen treffen könnten.

 

Die Gedenkschrift kann unter Kontakt bezogen werden.

 

Ortsmuseum Eschenbach

Seit November 2022 besteht im altehrwürdigen Custorhaus Eschenbach ein kleines Ortsmuseum. Dieses gibt einen abwechslungsreichen Einblick in vergangene Zeiten und die spannende Geschichte der Gemeinde. Die vielfältige Ausstellung mit mehreren Themenräumen kann im Rahmen von individuellen Führungen besichtigt werden. Sie suchen ein passendes Rahmenprogramm für Ihren nächsten Personalanlass, eine Familienfeier, einen Vereinsausflug oder eine Klassenzusammenkunft? Dann melden Sie sich den Initianten Fabian (Filu) Lendi (079 545 60 71, Kontakt) und Xaver Morger (079 592 07 13, Kontakt.

 

Feuerwehrmuseum Goldingen

Für Besichtigung: Herr Bollhalder, 079 468 08 58

 

Kleines Betriebsmuseum Schneider Busbetriebe in Ermenswil

 

Lozzi-Museum in Wald

"Wunderland der Fantasien": zum Staunen, Lachen, Schmunzeln