Glaziologie zum Entdecken

Geomorphologie-Exkursion für Schulklassen

Spuren der Vergangenheit: Einblicke in die Landschaftsgeschichte der Region Atzmännig

Ein verantwortungsbewusster Umgang mit unserem Lebensraum ist eines der wichtigsten Bildungsziele des Geographieunterrichts in schweizerischen Maturitäts- und Sekundarschulen. Dies setzt voraus, dass Schülerinnen und Schüler komplexe Landschaftsgefüge verstehen. Exkursionen sollen dabei ein wichtiger Bestandteil des Unterrichtes sein, um behandelte Themen für die Schülerinnen und Schüler erfahrbar und anschaulich zu machen.

Genau dies wurde mit der geomorphologischen Exkursion «Spuren der Vergangenheit: Einblicke in die Landschaftsgeschichte der Region Atzmännig» aufgegriffen und umgesetzt.

Die Exkursion beinhaltet Aufgabenblöcke zur glazialen, fluvialen und gravitativen Landschaftsgenese. Zusätzlich zur traditionellen Feldbegehung mit einem Aufgabenskript, werden auf der Exkursion digitale Hilfsmittel integriert. Dies ermöglicht den Schülerinnen und Schülern einen tieferen Einblick in die Prozesse, die zu den vor Ort erkennbaren Formen führen. Aus geomorphologischer Sicht überzeugt die Region unter anderem mit seiner Weitsicht auf die glazial geprägte Landschaft der Linthebene, mit Spuren des Bergsturzes aus dem Jahr ohne Sommer (1816) und der fluvial geprägten Landschaft des Hörnlischuttfächers. Kommen sie mit auf eine Reise und erhalten sie Einblicke in die Landschaftsgeschichte der Region Atzmännig.

Die Exkursion beinhaltet digitale Elemente, weshalb die SuS ein Tablet oder ein Smartphone mitbringen sollten.

Die Exkursion kann mit der Klasse selbstständig durchgeführt werden oder auf Anfrage mit einer fachkundigen Exkursionsleiterin.

Linthgletscher

Linthebene unter der Eisdecke mit Erklärungen von Merit Boomsma.

Für wen ist diese Exkursion geeignet?

Die Exkursion richtet sich an Klassen der Sekundarstufe I und II.

Der Lerngewinn einer Exkursion ist am nachhaltigsten, wenn der Exkursionsinhalt mit dem Lernstoff im Klassenzimmer verknüpft werden kann. Es wird deshalb empfohlen diese Exkursion mit einer Klasse durchzuführen, welche bereits einen kleinen Einblick in verschiedene Geomorphologische Themenbereiche erhalten hat. Die Exkursion macht z.B. nach einer Unterrichtseinheit zum Thema Geomorphologie, Naturgefahren oder der Alpenbildung Sinn.


Lernziele

Die SuS sind nach dieser Exkursion in der Lage:

  • eine Landschaft auf verschiedene fluviale, glaziale und gravitative Landschaftsformen zu analysieren, die Landschaftsformen ihren formenden Kräften zu zuordnen und ihre Entstehung zu erklären.
  • einfache Messungen der Fliessgeschwindigkeit selbstständig durchzuführen, ihre gemessenen Werte anhand dem Hjulström Diagramm mit erwarteten Werten vergleichen und Unterschiede zu erklären (nur mittlere und schwere Exkursionsstufe).
  • den Querschnitt eines Flussbettes skizzieren und aufzeigen, wo Erosion/Abtragung und Akkumulation stattfindet.
  • das Eiszeitalter/Quartär zu beschreiben und zu erläutern, wie diese das Schweizer Mittelland geprägt haben.
  • fluvial und glazial geprägte Landschaften miteinander zu vergleichen.
  • die drei Zonen einer Wegstrecke von Massenbewegungen, Abrisskante, Transit- und Ablagerungszone, im Gelände zu erkennen und typische Landschaftseigenschaften dieser Bereich zu vergleichen.
  • zwischen dem Vulkanausbruch des Tambora im Jahr 1815 und dem Bergsturz im Goldingertal einen Zusammenhang herzustellen und zu erklären.

Exkursionsaufbau

Die Exkursion ist in drei Posten aufgeteilt.

  1. Fluviale Prozesse: Ganz unscheinbar fliesst in der Nähe der Talstation der Goldingerbach durch. Hier werden fluviale Abtragungs-, Ablagerungs- und Transportprozesse angeschaut.
  2. Glaziale Prozesse: Das Erscheinungsbild des schweizerischen Mittellandes ist stark durch die quartären Eiszeiten geprägt. Gletscher formten während den Eiszeiten über mehrere Tausende Jahre unsere Umgebung und hinterliessen ihre Spuren. Noch heute sind typische Formen für eine von Gletschern geprägte Landschaft, sowie Rundhöcker, Drumlins, Moränen und Seen, im schweizerischen Mittelland zu erkennen.
  3. Gravitative Massenbewegung: Im Jahr ohne Sommer (1816) kam es im Goldingertal zu einem Bergsturz. Noch heute sind die Abrisskante, der Transportweg und der Ablagerungsbereich dieses Bergsturzes zu erkennen.

 

Geführte Exkursionen

Preis: 300.- Franken

Inbegriffene Leistungen:

  • Vorbereitete Exkursionsunterlagen
  • Auf die Klasse angepasstes Programm (zwischen 5 und 6h)
  • Fachkundige Exkursionsleiterin

Nicht inklusive Leistungen:

  • Sesselbahn bei Atzmännig (siehe www.atzmaennig.ch)
  • An- und Abreise
  • Zusätzliche Freizeitmöglichkeiten: Das Freizeitgebiet Atzmännig bietet viele weitere attraktive Aktivitäten, um den Schulausflug ausklingen zu lassen. Informationen zum Seilpark, der Rodelbahn und dem Freizeitpark können  der Homepage der Sesselbahn Atzmännig entnommen werden.


Durchführung und Gruppengrösse:
auf Anfrage mit Anmeldung
> 20 SuS, zwei Begleitpersonen

Exkursionsunterlagen für Lehrpersonen

Ein Begleitheft für Lehrpersonen mit weiteren Informationen zu benötigtem Material und Ablauf der Exkursion und Exkursionsunterlagen liegen in drei Schwierigkeitsstufen vor, damit Klassen verschiedener Jahrgangsstufen die Exkursion besuchen können.

Viel Spass auf der Exkursion.

Alle Unterlagen können kostenlos per E-Mail bezogen werden.

Fachkundige Führung buchen

Eine fachkundige Begleitung für die wertvollen Exkursionen kann gebucht werden. Merit Boomsma gibt sehr gerne ihr Wissen auf einem Rundweg (Dauer 5 bis 6 Stunden) an Interessierte weiter.

Merit Boomsma
+41 78 644 21 34
E-Mail